In guten inklusiven Schulen…

  1. ist eine gute personelle Ausstattung vorgesehen. Neben dem Einsatz von Sonderpädagogen ist entscheidend, dass die Lehrkräfte und anderen pädagogischen Helfer im Team zusammenarbeiten. Inklusion von Kindern mit Behinderungen ist gemeinsame Aufgabe aller Verantwortlichen. Sie darf nicht nur Angelegenheit der Sonderpädagogik sein.

  2. haben die Lehrkräfte das einzelne Kind im Blick und führen einen sorgfältig differenzierten Unterricht durch.

  3. sehen die Lehrkräfte die Entwicklung des einzelnen Kindes. Sie fragen nicht nur, worin ein Kind gefördert werden muss. Sie fragen auch, was es schon gelernt hat.

  4. teilen die Lehrkräfte ihre Schüler nicht in „Schubladen“ auf und halten für „behinderte“ und „nicht behinderte“ Schüler keine inhaltlich unterschiedlichen Unterrichtsprogramme bereit. Stattdessen gestalten die Lehrkräfte einen gemeinsamen Unterricht, der allen Schülern gerecht wird.

  5. gibt es Schul- und Unterrichtskonzepte, die Heterogenität und Vielfalt im Blick haben, und endlich auch in der Praxis Anwendung finden. Denn Unterricht in inklusiven Schulen beinhaltet Phasen des selbständigen Lernens und Phasen des kooperativen, gemeinsamen Lernens. In den Phasen des selbständigen Lernens können alle Schüler mithilfe individueller Lernpläne nach ihren Bedürfnissen und in ihrem Tempo lernen. In den Phasen des gemeinsamen Lernens können die Ressourcen der Mitschüler genutzt werden: Kinder lernen von und mit Kindern.

  6. unterrichten die Lehrkräfte flexibel, je nach den Bedürfnissen ihrer Schüler. Sie fördern (Klein)-Gruppenarbeit in heterogenen oder jahrgangsübergreifenden Schülergruppen im Klassenverband.

  7. unterrichten die Lehrkräfte nicht Fächer, sondern Kinder. Sie organisieren das Lernen unterschiedlicher fachlicher Kompetenzen entlang der Lebenswelt ihrer Kinder. Das fördert den Lernerfolg aller Schüler, auch derer ohne Behinderung.

Bertelsmann Stiftung

In der inklusiven Schule stehen die Schüler mit ihrem Bildungserfolg im Mittelpunkt.

Bertelsmann Stiftung (Hrsg.) – Sieben Merkmale guter inklusiver Schule 2016

Download Sieben Merkmale guter inklusiver Schule (pdf, 2,34 MB)

Schulentwicklung NRW – Fachtagung „Türen öffnen – Wie Inklusion zur Praxis wird“ 2017

Quelle: Schulentwicklung NRW – Inklusive schulische Bildung – Fachtagungen – Fachtagung „Türen öffnen – Wie Inklusion zur Praxis wird“

„Am 23. November 2017 diskutierten rund 140 Personen aus der Berufspraxis mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zum zweiten Mal Möglichkeiten inklusiver Schul- und Unterrichtsentwicklung.

Die drei wissenschaftlichen Foren in den Bereichen „Inklusive Schulkulturen schaffen“, „Inklusiven Unterricht gestalten“ und „Schulqualität – Inklusive Schulen entwickeln“ wurden von Prof. Dr. Werning, Prof. Dr. Lütje –Klose und Prof. Dr. Abels inhaltlich konturiert. In den dazugehörenden Workshops wurden erfolgreich erprobte Praxisbeispiele inklusiv arbeitender Schulen präsentiert. Über Konzepte, Materialien und Orientierungen für inklusive Schulqualität gab es Impulse für die eigene Gestaltung Gemeinsamen Lernens.“

Prof. Dr. Werning gab Einblicke in praxiserprobte Beispiele von Schulen, die multiprofessionelle Zusammenarbeit so strukturieren, dass Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern auch in schwierigen Beratungssituationen voneinander profitieren können.

Präsentation: Gute inklusive Schule: „Was kann man von Jakob Muth Preisträgerschulen lernen?“ – Prof. Dr. Rolf Werning

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Jakob Muth-Preis für inklusive Schule – Die ausgezeichneten Schulen 2019

„Seit 2009 vergibt die Deutsche UNESCO-Kommission gemeinsam mit dem Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen und der Bertelsmann Stiftung den „Jakob Muth-Preis für inklusive Schule“. Ausgezeichnet werden Schulen und Schulverbünde, die den gemeinsamen Unterricht aller Kinder vorbildlich gestalten.“ Jakob Muth-Preis für inklusive Schule – Die ausgezeichneten Schulen 2019 | Deutsche UNESCO-Kommission